Unser ganzes Leben ist bestimmt vom Atem: Wir werden geboren und atmen ein, wir sterben und atmen aus. Somit stehen uns im Laufe unseres Daseins eine bestimmte Zahl an Atemzügen zur Verfügung. Ohne Atem gibt es kein Leben.
Obwohl der Atem also das Schlüsselelement unseres Lebens ist, der Motor, der unsere Lebensreise ermöglicht, schenken wir ihm nur wenig Beachtung. Wie oft am Tag beobachten wir den Prozess des
Ein- und Ausatmens? Der Atem ist so sehr Teil unseres Lebens, dass wir keine Notwendigkeit darin sehen, ihm Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei kann nur ein wenig Achtsamkeit in puncto Atmung zu
zahlreichen gesundheitlichen Vorzügen führen. So zum Beispiel zu einem verbesserten Immunsystem, einem ruhigen und entspannten Geist sowie einem glücklichen Gesamtzustand. Und all das nur
dadurch, dass wir lernen, richtig zu atmen!
Aber wer muss schon lernen, wie man atmet? Das kann ich doch schon, wirst Du dir sagen.
Richtig, aber: Pranayama (Atemübungen) helfen dabei, den Atemfluss zu regulieren, beseitigen Blockaden in den Nadis (feine Energiekanäle), spenden Kraft & Energie und halten Körper & Geist gesund.
Der Atem ist unser bester Freund. Ein Freund, der nie aus den Augen verliert, welches Gefühl wir wann durchleben. Ein Beispiel: Atmest Du nicht sehr schnell, wenn Du wütend bist und
ausgeglichen und ruhig, wenn Du entspannt bist ? Das zeigt, dass der Atem nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit unserem mentalen Gerüst, dem Geist, verbunden ist. Indem Du mithilfe von
Pranayama die Aufmerksamkeit auf deine Atmung lenkst, beruhigst Du deinen Geist, der unter Stress und Anspannung wie ein kleines Äffchen von Ast zu Ast schwingt und deine Gedanken nicht zur
Ruhe kommen lässt.
Der Begriff „Pranayama“ besteht aus zwei Worten: Prana (Lebensenergie oder Atem) und „Yama“ (Regulierung oder Unterbrechung). Indem wir also unser gewohntes Atemmuster durchbrechen, wie es in der
Ausübung von Pranayama passiert, schenken wir der Atmung und damit auch unserer körperlichen und geistigen Gesundheit Aufmerksamkeit. Pranayama füllen den Körper mit sehr viel Prana an, eine
Tatsache, die zu einem energiegeladenen und positiven Zustand führt. Auf der anderen Seite kann ein niedriges Pranalevel im Körper Ursache für verstärkte Gefühle von Angst und Stress sein.
Kannst Du dir vorstellen, in der Bootstellung (Navasana) oder dem Kopfstand (Shirshasana) zu entspannen? Dies ist möglich, wenn wir zum Einen erstmal in der Lage sind diese Haltung einzunehmen, zum Anderen, wenn wir währenddessen unsere Aufmerksamkeit auf den Atem lenken und nicht auf die Perfektion der Yogahaltung.
Was passiert, wenn wir uns auf den Atem konzentrieren? Der Geist entspannt sich und die Gedanken kommen zur Ruhe, weshalb Du besser dazu in der Lage bist, in der Yogastellung zu verweilen.
Auf diese Weise verschiebt sich der Fokus vom Unbehagen der Stellung hin zum entspannenden Moment der Asana. Diesen Grundprinzip beschreibt Patanjali im Yogasutra I..2., so steht dort geschrieben:
"yoga-citta-vritti-nirodah"
Dieser Satz beschreibt zusammenfassend : Yoga ist der Zustand, in dem die Bewegungen (vritti) der Gedanken (citta) so ausgerichtet werden, dass sich im Übenden eine dynamische Stille (nirodhah) einstelllt.
Versuche es doch einmal, wenn Du das nächste Mal Yoga praktizierst.
Wenn Du Yoga übst , kann es des Öfteren passieren, dass dein Geist auf Reisen geht. Der Körper macht seine Übungen, während der Geist ganz woanders ist. In solchen Augenblicken ist es sehr wertvoll seine Aufmerksamkeit auf den Atem zu lenken, denn dieser bringt dich in den gegenwärtigen Augenblick zurück. So wirst Du dir der Dehnung genau da bewusst, wo sie geschieht und du kannst auf diese Weise innehalten & wahrnehmen. Es macht auch einen großen Unterschied, wenn du die Asanas mit einem Lächeln auf dem Gesicht machst.. So kannst Du dich noch mehr entspannen (ein Lächeln entspannt nämlich sämtliche Gesichtsmuskeln) und deine Praxis genießen.
Je nachdem ob wir Ein-oder Ausatmen erleben wir ein Gefühl der Ausdehnung & Weite - es füllt sich- oder des Loslassens & der Entspannung -es leert sich. So zum Beispiel, wenn Du mit dem Einatem deine Arme hebst oder dich nach hinten beugst oder auch wenn Du dich im Laufe der Ausatmung nach vorne oder hinten beugst oder in eine Drehung der Wirbelsäule kommst.
Es ist empfehlenswert auszuatmen wenn ein Bewegungsablauf endet um in die Ausgangshaltung zurückkehren. Der Atem sollte zu jeder Zeit gleichmässig fliessen können, halte daher den Atem zu keiner Zeit an. Den Atem unbewusst anzuhalten, wird im Allgemeinen mit Anstrengung in einer Haltung verbunden, versuch dies also zu vermeiden, es sei denn, Du wirst darum gebeten. Es gibt Pranayamatechniken, die den Atemfluss über Atemstille, Atemfülle oder auch Atemleere regulieren können, diese sollte aber nur von erfahrenen, ausgebildeten Lehrern angeleitet werden und zu deinen Bedürfnissen passen. Bitte Finger weg vom Selbstversuch. Denn Alles was wir tun, hat seine Wirkung...
Alexandra Männer
Yoga & Meditation
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